rapidite 07/18 ekh im September 2018

 

zur geschichte >>> SONDERRAPIDITÈ 10 jahre ekh // juni 2000

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> No S20! Gegen den Gipfel der Herrschaft!

> Safety for All! S20 Counter-Summit in Vienna from the 21st to the 23rd of September 2018

> Liebig 34 bleibt!

> zur eigenen geschichte

> HAMBACHER FORST: MACHT EUCH BEREIT, RÄUMUNG VERHINDERN

> Briefe aus dem Knast von Lisa und Hülya


Die Rapidite gibts auch auf oldschool-papier, gratis, jedoch hoffentlich nicht völlig umsonst zugeschickt. Schreibt uns einfach ein mail mit eurer adresse an:
rapidite[at].med-user.net, subject: rapidite

 

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No S20! Gegen den Gipfel der Herrschaft!


Am 20. September 2018 soll in Salzburg im Rahmen der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft ein informelles Treffen der Staats- und Regierungschef_innen stattfinden. Als zentrale Themen sind unter dem Motto „ein Europa, das schützt“ die sogenannte „innere Sicherheit“, der sogenannte „Schutz“ der EU-Außengrenzen und die sogenannte „Cybersicherheit“ gesetzt. Diese begriffliche Schönfärberei kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier ein Gipfel der Herrschaft stattfinden soll: ein Haufen Arschgeigen wird in einem pseudo-demokratischen Spektakel über repressive Maßnahmen entscheiden, die ihre Position im Ringen um wirtschaftliche und militärische Macht verbessert, zu unseren Lasten. „Innere Sicherheit“ heißt Aufrüstung derer, die uns einsperren und bespitzeln. „Schutz der EU-Außengrenzen“ ist die bewaffnete Abwehr von Flüchtenden und Migrant_innen. „Cybersicherheit“ bedeutet digitale Kontrolle über unsere Daten und unser Handeln.

Der 20. 9. in Salzburg ist nur ein Programmpunkt der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2018. Der Großteil der Sitzungen soll in Wien stattfinden, einzelne Ministerräte sind an anderen Orten geplant (Linz, Alpbach, Graz). Auch das Treffen am 20. 9. war ursprünglich für Wien angedacht, wurde aber von Bundeskanzler Sebastian Kurz auf Vorschlag des Salzburger Landeshauptmannes Wilfried Haslauer nach Salzburg verlegt. An dieser Stelle schon einmal schönen Dank an die Salzburger ÖVP für die kommende Belagerung unserer Stadt durch den Repressionsapparat! Wir wissen, was sich gehört, und werden uns entsprechend revanchieren.
„Schutz der EU-Außengrenzen“

Ein Kernpunkt auf der Tagesordnung am 20. 9. wird die Migrationspolitik sein. Hier werden flüchtende Menschen pauschal als Sicherheitsrisiko dargestellt. Aber wer schützt sich hier eigentlich vor wem, und um wessen Sicherheit geht es? Bei der Ausweitung des Frontex-Mandates, bei der Forderung nach vermehrten Abschiebungen, usw. geht es um die Abwehr von Menschen, die vor dem Elend fliehen, das Machtblöcke wie die EU durch die Ausbeutung des Globalen Südens direkt mitverursachen. Die Militarisierung der EU-Außengrenzen soll weiter vorangetrieben werden. Politiker_innen überbieten einander dabei mit absurden Forderungen, wie der nach der Aufstockung der Frontex-Einsatzkräfte von derzeit 1.500 auf 10.000 – so gefordert von Jens Spahn, dem CDU-Gesundheitsminister (sic!).


„Innere Sicherheit“
Geflüchtete zum Sicherheitsrisiko zu erklären dient außerdem der Legitimation der „Inneren Sicherheit“, das heißt, der Aufrüstung der staatlichen Bespitzelungs- und Repressionsorgane. Den „Kampf um die Köpfe“ haben staatliche und nichtstaatliche rassistisch-nationalistische Projekte insoweit gewonnen, als sich die Leute selbst solche Maßnahmen als zu ihrem Schutz geeignet verkaufen lassen, die eigentlich gegen sie gerichtet sind. Das neue österreichische Anti-Gesichtsverhüllungsgesetz erleichtert Überwachungsmaßnahmen, indem es jeden Menschen auf österreichischem Boden zwingt, zu jeder Zeit sein Gesicht unverhüllt in die omnipräsenten Kameras zu halten. Das versprochene „friedliche Zusammenleben“ wird dadurch wohl kaum positiv beeinflusst.

Ein weiterer europaweiter Trend ist die Aufrüstung der Polizei und die Erweiterung ihrer Befugnisse. Hier setzt etwa der Gesetzesentwurf für das Polizeiaufgabengesetz in Bayern neue Maßstäbe. So soll die Polizei Geheimdienstkompetenzen erhalten, „intelligente“ Videotechnik und Gesichtserkennung sollen zum Einsatz kommen, und das Postgeheimnis gekippt werden, und die Bullen sollen über Handgranaten verfügen.


„Cybersicherheit“
Sebastian „Message Control“ Kurz verlautbart den „Kampf gegen Internetgiganten wie Google und Facebook“ als Punkt auf der Agenda am 20.9. Hinter dem Vernebelungsbegriff „Digitale Betriebsstätte“ verbirgt sich selbstverständlich nicht die Sorge um die persönlichen Daten der EU-Untertan_innen oder eine Empörung über die Steuerflucht von Konzernen in gigantischem Ausmaß. Vielmehr geht um Verteilungskämpfe unter den Herrschenden um die technologischen Möglichkeiten, unser Denken und Handeln zu überwachen und zu lenken. Es ist mittlerweile bekannt, dass Firmen wie Cambridge Analytica mittels der von Facebook von uns enteigneten Daten mitverantwortlich sind für den Brexit und Trumps Wahlsieg. Der Austritt Großbritanniens und Trumps Strafzölle sind für die EU als wirtschaftlicher und geopolitischer Machtblock, ääh, Friedensprojekt, nicht vorteilhaft. Nun gilt es für die EU-Machthaber_innen, sich die Kontrolle über den technologischen Manipulationsapparat zu sichern, um im internationalen Wettstreit um die effektivste Beeinflussung (im Neusprech heißt das „nudging“) wettbewerbsfähig zu sein. Recht deutlich spricht Kurz in dem Zusammenhang von „Waffengleichheit“.

Willkommen in der (Un-)Sicherheitszone?
Für das Abendessen der Staats- und Regierungschef_innen am Vorabend war ursprünglich der „Festspielbezirk“ als Veranstaltungsort angedacht. Allerdings findet in der Altstadt zeitgleich der Rupertikirtag statt, Salzburgs heimattümelndes Lederhosen-, Dirndl- und Bier-Event. Diese Tatsache identifizierten die Verantwortlichen als „Sicherheitsfrage“, und Ende März wurde kolportiert, es werde überlegt, das Staatsbankett ins Schloss Mirabell zu verlegen und die Tagung in der Uni Mozarteum anzusetzen, statt im Kongresshaus. Somit würden die Tagungsorte und die vier Hotels, in denen die Staats- und Regierungschef_innen samt Entourage nächtigen werden, allesamt in unmittelbarer Nähe zueinander liegen. Drumherum soll eine „Sicherheitszone“ gezogen werden – für uns wohl eher eine Unsicherheitszone. Seit Mitte April ist auch öffentlich, dass „der Einsatz von Drohnen ein Teil des Sicherheitskonzeptes der österreichischen EU-Präsidentschaft“ werden soll. Polizeidrohnen werden also im Herbst über unseren Köpfen kreisen und jede unserer Bewegungen bespitzeln und filmen. Wann werden sie auf uns schießen?
Die kommende Abriegelung und Militarisierung eines Teils des öffentlichen Raumes in unserer Stadt erscheint als konsequente Weiterführung der „Willkommenspolitik“ der Stadt Salzburg. Schon vor Jahrzehnten wurden zur Festspielzeit Obdachlose aus der Altstadt entfernt, und das „sektorale Bettelverbot“ soll dafür sorgen, dass sich die Lodenschickeria und zahlende Tourist_innen nicht mit der Armut konfrontieren müssen, die durch Kapitalismus und nationalistisch-rassistische Vertreibungspolitiken geschaffen wird. Anlässlich des 20. 9. positioniert sich Salzburg wieder einmal als befriedete Zone, in der sich Ausbeuter_innen und jene, die über unsere Köpfe hinweg über unser Leben entscheiden, ungestört hofieren lassen können. Wir wollen hier nicht das Böse personifizieren, ganz im Gegenteil. Es geht um die Amt- und Würdenträger_innen in ihrer Funktion innerhalb des kapitalistisch-nationalistischen Systems, und nicht als Personen. Ebenso richten sich die Schikanen von Bullen und der Stadt Salzburg in Form des Magistrates nicht gegen Geflüchtete, Notreisende und andere Arme als Individuen – sondern gegen sie in ihrer Rolle als „Unerwünschte“ und „Überflüssige“, als Störfaktoren im sauberzuhaltenden Stadtbild. Es trifft trotzdem die einzelnen, konkreten Menschen. Im Gegenzug darf ruhig auch auf die konkreten Machthaber_innen abgezielt werden.

Was wirklich überflüssig ist: die repressive Macht und Unterdrückung, die sich in den bestehenden kapitalitischen, rassistischen und patriarchalen Systemen ständig reproduzieren. Überflüssig ist der sich aktuell stärkende Nationalismus, der sich u.a. antisemitischer Verschwörungstheorien bedient. Überflüssig sind die Machtpositionen, ohne die diese Mechanismen der Ungleichheit nicht aufrechterhalten werden könnten.

Gehen wir am 20. 9. gemeinsam auf die Straße!
Freiheit für alle Gefangenen des kapitalistischen Verwertungsterrors und der rassistisch-patriarchalen Zurichtung!
Wir sind unregierbar! Gegen Staat, Kapital und Nation!


https://nos20.blackblogs.org

 


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Safety for All! S20 Counter-Summit in Vienna from the 21st to the 23rd of September 2018

On September 20th a meeting of the EU heads of states will take place in Salzburg, Austria. The key points on the agenda are so-called „internal security“ and „cyber security“ as well as the so-called „protection“ of the EU’s external borders against “illegal” migration.

It is clear that thereby they mean a further expansion and strengthening of the deadly EU border regime, on the external borders as well as inside our cities, through more surveillance and control. It means more of their racist, sexist and exploitative politics and the attempt to further criminalise resistance(s).

We will not take this! Protests are planned on that day in Salzburg
(see: https://nos20.blackblogs.org/call-aufruf/ and https://summit-salzburg.mobi/en/what-is-it-all-about/)

Smash security, organize safety!

Following the protest in Salzburg, we invite you to join the Counter Summit for Solidarity and Safety for All in Vienna from 21st to 23rd of September. We plan a three-day gathering with workshops, panels and time for informal exchange. We want to challenge their notion of security and develop strategies for organizing ourselves in our cities and neighborhoods. We want to move towards communities of solidarity and sanctuary cities. We will look for ways to connect and learn from our struggles in different contexts, by exchanging strategies on how to fight against deportations and how to strengthen solidarity in transit, be it on the external or internal borders of the EU. Struggles of migration will also be connected to issues of climate change, anti-fascist struggles and workers rights. We further want to share knowledge on surveillance, repression and the fight against police and their destructive violence and work out strategies to challenge their power and find ways to be in solidarity with each other.
More information will follow soon!

https://safety4all.noblogs.org/
https://summit-salzburg.mobi

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Liebig 34 bleibt!

Die Liebig34 ist ein selbstverwaltetes, anarcha-queer-feministisches Hausprojekt in Berlin-Friedrichshain. Das Haus wurde 1990 besetzt und später mit einem Pachtvertrag legalisiert. Dieser Vertrag läuft im Dezember 2018 aus, eine Verlängerung ist nicht in Sicht. Der Hauseigentümer Gijora Padovicz möchte das Haus räumen, luxussanieren und mit maximalem Profit neu vermieten. Padovicz ist in Berlin bekannt für das systematische Aufkaufen, Räumen und Zerstören von Häusern und Wohnprojekten.

Wir können und wollen nicht zulassen, dass uns ein weiteres Haus genommen wird. In Zeiten einer fortschreitenden kapitalistischen Verwertung von Mensch und Wohnraum braucht es eine Praxis sich dieser Logik zu widersetzen. In Zeiten von AfD, CDU/CSU und Pegida braucht es feministische Räume und Organisierung, um dem spürbaren Rechtsruck durch die Gesellschaft etwas entgegen zu setzen. Es braucht Orte, an denen Menschen mit diversen Hintergründen und Gender-Identiäten kollektiv und ohne cis-Männer leben können- unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer gesellschaftlichen Klasse, ihren finanziellen Mitteln oder ihrem Aufenthaltsstatus. Es braucht Orte, an denen Machtstrukturen und Privilegien reflektiert werden, um sie überwindbar zu machen. Es braucht eine Organisierung im Alltag, die statt auf staatliche Strukturen zu vertrauen, diese überflüssig macht und sie angreift.
Wir stellen uns der Aufwertung des Kiezes in den Weg und werden keinen Platz für Luxusbauten machen. Wir brauchen Orte der feministischen Selbstverwaltung und des politischen Widerstandes. Wir werden um die Liebig34 kämpfen!

Kommt am 29.09.2018 um 18 Uhr zur Demo und zeigt, dass die Liebig34 uns alle etwas angeht!

Bleibt widerständig gegen Patriarchat, Gentrifizierung, Staat und Kapitalismus!
Liebig34 verteidigen!

http://liebig34.blogsport.de/

 

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zur eigenen geschichte

Fanya Baron, aka Fanny Baron (1887 – 29. September 1921)

Fanya Greck, geboren in Vilnius, (ihre Familie wurde in den USA in Grefenson umbenannt) zog in die Vereinigten Staaten, wo sie eine Beziehung mit dem Bäcker Aron Baron (alias Kantorovitch) aufbaute. Aron war 1912 nach Chicago geflohen. Er traf Fanya durch seinen älteren Bruder Newman, der mit Fanyas älterer Schwester Sarah verheiratet war.

Fanya war aktiv in der anarchistischen Bewegung in Chicago und bei den Industrial Workers of the World (IWW). Sie war, neben Lucy Parsons1 und Aron, an den Hungerdemonstrationen von 1915 beteiligt. Am 17. Januar 1915 führte sie den Russischen Revolutionären Chor bei einem Treffen mit Lucy Parsons und anderen in Hull House, um den Armen zu helfen. Die Demonstration vor dem Gebäude wurde von der Polizei heftig angegriffen. Die Beamten in Zivil benutzten Schlagringe gegen die Menge, während uniformierte Polizisten mit Schlagstöcken angriffen. Fanya wurde von einem der uniformierten Bullen bewusstlos geschlagen. Sie und fünf andere russische Frauen und fünfzehn Männer wurden verhaftet. Jane Addams² bezahlte die Kaution für Fanya, Lucy und andere, die in der Presse von Chicago abgebildet waren.

Sie kehrte 1917 mit Aron und Boris Yelensky³ nach Russland zurück. Zwischen 1919 und 1920 war sie bei der Nabat Anarchist Confederation in der Ukraine aktiv. Sie wurde zusammen mit vielen anderen Anarchist*innen bei einer Konferenz in Charkow am 25. November 1920 von der Tscheka4 verhaftet.
Ab dem Frühjahr 1921 war sie im Gefängnis von Rjasan. Sie entkam von dort mithilfe des Underground Anarchists - einem geheimen anarchistischen Netzwerk - am 10. Juli 1921, mit neun anderen Anarchist*innen. Sie wollte Aron helfen, aus dem Gefängnis in Moskau zu fliehen und suchte Zuflucht bei Arons Bruder, Semion, einem Mitglied der bolschewistischen Partei. Am 17. August wurde sie in seiner Wohnung von der Tscheka verhaftet. Semion wurde auf der Stelle hingerichtet.

Fanya wurde am 29. September 1921 auf direkten Befehl von Lenin von der Tscheka erschossen, nachdem man sie der “Komplizenschaft antisowjetischer Verbrechen” für schuldig befunden hatte. Gleichzeitig ermordet wurde der Dichter Lev Tcherny mit neun weiteren Anarchist*innen. Ihr Tod wurde zum Symbol der Unterdrückung gegen den russischen Anarchismus. Sie weigerte sich, kleinlaut zu ihrem Tod zu gehen und kämpfte gegen ihre Henker.
Aron starb 1937 in den Arbeitslagern.

“Baron war die Art russischen Frau, die vollständig der Sache der Menschheit gewidmet ist. Während ihrer Zeit in Amerika gab sie ihre ganze Freizeit und einen guten Teil ihres mageren Einkommens in einer Fabrik, um anarchistische Propaganda weiter zu fördern. Jahre später, als ich sie in Charkow traf, war ihr Eifer und ihre Hingabe durch die Verfolgung verstärkt worden, die sie und ihre Gefährt*innen seit ihrer Rückkehr nach Russland durchgemacht hatten. Sie besaß unbegrenzten Mut und einen großzügigen Geist. Sie konnte die schwierigste Aufgabe erfüllen und bereitwillig mit völliger Selbstlosigkeit auf das letzte Stück Brot verzichten. Unter grauenhaften Reisebedingungen reiste Fanya quer durch die Ukraine, um die Nabat zu verbreiten, die Arbeiter*innen und Bäuer*innen zu organisieren oder ihren inhaftierten Gefährt*innen Hilfe und Beistand zu bringen. Sie war eines der Opfer der Butyrki-Razzia, wurde an ihren Haaren hinausgezerrt und schwer geschlagen. Nach ihrer Flucht aus dem Rjasan-Gefängnis stapfte sie zu Fuß nach Moskau, wo sie in Fetzen und mittellos ankam. Es war ihr verzweifelter Zustand, der sie dazu brachte, Zuflucht beim Bruder ihres Mannes zu suchen, in dessen Haus sie von der Tscheka1 entdeckt wurde. Diese großherzige Frau, die ihr ganzes Leben lang der sozialen Revolution gedient hatte, wurde von den Leuten totgeschlagen, die vorgaben, die Vorhut der Revolution zu sein. Nicht zufrieden mit dem Verbrechen, Fanya Baron zu töten, setzte die Sowjetregierung das Stigma des Banditentums in die Erinnerung an ihr todeswürdiges Opfer. “
My Further Disillusionment in Russia - Emma Goldman.


1 Lucy Eldine Gonzalez Parsons (etwa 1853 bis 7. März 1942) war eine führende Persönlichkeit der US-amerikanischen Arbeiterbewegung, radikale Sozialistin und Anarchokommunistin. Ihr Ehemann Albert Parsons, war einer der Anarchisten, die nach den Haymarket Riots 1886 hingerichtet wurde - auf diesen Tag bezieht sich auch der internationale 1. Mai.

2 Jane Laura Addams (1860 - 1935) war eine US-amerikanische Feministin, Soziologin und engagierte Journalistin der Friedensbewegung Anfang der 1920er Jahre.

3 Boris Yelensky (1889 – 1974) war in russischer Anarchist, Mitgründer des Anarchist Red Cross Chicago und Verfasser einer umfassenden Geschichte des Anarchist Black Cross, der sich auch bereits 1905 an der Revolution in Russland beteiligt hatte.

4 Bereits 1917 unter Lenin gegründete politische Geheimpolizei, um politische Gegner zu verfolgen, verhaften und zu ermorden. Viele Anarchist*innen und Antiautoritäre fielen der Tscheka zum Opfer.

 

 

Itō Noe (21. Januar 1895 - 16. September 1923)

eine Landadelfamilie geboren. Nach ihrem Abschluss an der Ueno Girls High-School wurde sie gegen ihren Willen in eine arrangierte Ehe in ihrem Heimatdorf gezwungen. Bald darauf lief sie fort und ging nach Tokio.
In Tokio entwickelten Frauen seit den 1870er Jahren progressive Ideen. Hiratsuka Raicho gründete die Seitosha (Blue Stocking Society) und veröffentlichte ihre Zeitschrift Seito (Blue Stocking), die Frauen die Möglichkeit gab, ihre literarischen, ästhetischen und politischen Fähigkeiten zu entwickeln. Ito trat dieser Gruppe 1913 im Alter von 18 Jahren bei und wurde von 1915 bis 1916 einer ihrer Redakteurinnen. Sie übersetzte auch Artikel der Anarchistin Emma Goldman.

Ito heiratete später den Schriftsteller Tsuji Jun (1884-1944), der sie 1912 in der Schule unterrichtet hatte, verließ ihn jedoch 1916, um eine leidenschaftliche Liebesbeziehung mit dem charismatischen Anarchisten Osugi Sakae einzugehen.


Freie Liebe
Ito und Osugi glaubten an die Konzepte der freien Liebe. Zu dieser Zeit hatte Osugi eine Affäre mit der führenden Frauenanarchistin Ichiko Kamachiko. Leider kollidierten die theoretischen Konzepte freier Liebe mit menschlicher Eifersucht und Kamachika griff Osugi mit einem Messer an und verletzte ihn schwer. Die Massenmedien nutzten diesen Vorfall, um Ito, Osugi und Kamachika wegen ihrer “Unmoral” und der anarchistischen Bewegung im Allgemeinen anzugreifen. Dies führte zu Problemen in der anarchistischen Gruppe, in die Ito und Osugi verwickelt waren, und viele Genoss*innen wandten sich ab.

Ito arbeitete mit Osugi zusammen, um die anarchistische Bewegung zu fördern und ihre Ideen zur Frauenbefreiung zu entwickeln. Sie half 1921 bei der Gründung der sozialistischen Frauengruppe Sekirankai. Sie produzierte über 80 Artikel für verschiedene Publikationen und übersetzte Arbeiten europäischer Anarchist*innen wie Peter Kropotkin und Emma Goldman. Darüber hinaus produzierte sie mehrere autobiographische Romane, die ihr Leben von der Jugend bis zum Bruch mit der Tradition, bis zum Erreichen ihrer emanzipierten und anarchistischen Einstellung nachzeichneten.

Mit Osugi, Wada Kyutaro und Kondo Kenji brachte sie 1919 das erste Rodo Undo-Magazin (Labour Movement) heraus, das den Anarchismus mit der industriellen Arbeiterklasse verbinden sollte.


Erdbeben
Zwei Jahre später, im September 1923, kurz nach der Geburt ihres siebten Kindes, traf das Große Kanto-Erdbeben Japan.

Wie es oft nach einem Erdbeben geschieht, brachen viele Brände aus, und mehr Menschen wurden dadurch getötet als durch das Beben selbst. Insgesamt starben 100.000 Menschen und bis zu zwei Millionen wurden obdachlos.

Durch die Autoritäten geförderte Gerüchte begannen sich zu verbreiten, dass verschiedene “unpopuläre” Gruppen dafür verantwortlich seien, Brände zu legen und andere Missetaten zu begehen, die die Situation verschlimmerten. Daraufhin griffen die Mobs viele koreanische und chinesische Einwander*innen an, und die Polizei nutzte die Gelegenheit, um anarchistische und sozialistische Kämpfer*innen zu ermorden. Tausende wurden getötet. Unter ihnen waren zehn Sozialist*innen in Kameido, Tokio, sowie Ito Noe, Sakae Osugi und sein sechsjähriger Neffe Tachebana Munekazu. Sie wurden am 16. September in Gewahrsam genommen und in den Zellen der gefürchteten Geheimpolizei Kempei-tai geschlagen und erwürgt. Osugi war lange Zeit an erster Stelle auf ihrer Todesliste.

Einige Tage später wurden die Leichen in einem Brunnen gefunden. In dem Prozess, der auf die Entdeckung des Mordes folgte, erhielt das Mitglied der Geheimpolizei, Amakasu Masahiko, auf Befehl von Kaiser Hirohito, nur zehn Jahre Gefängnis. Nachdem er vier Jahre später auf persönlichen Befehl von Hirohito entlassen und in der Mandschurei den “Sonderaufgaben” zugeteilt worden war, beging er schließlich 1945 Selbstmord.

Ito war sich zeitlebens bewusst gewesen, was es hieß zu dieser Zeit in Japan Anarchistin zu sein. Im Jahr 1911 wurden Kotoku Shusui, eine führende Anarchistin, Kanno Suga, und zehn andere Anarchist*innen unter falscher Anklage verurteilt und hingerichtet. Wegen des frei erfundenen Versuchs den Kaiser zu ermorden.

In seiner Autobiographie erzählt Bertrand Russell, wie er Ito Noe 1921 in Japan traf. “Sie war jung und schön ... Dora [Bertrand Russells Frau] sagte zu ihr:” Haben Sie keine Angst, dass die Behörden Ihnen etwas antun? Sie zog ihre Hand über ihre Kehle und sagte: “Ich weiß, dass sie es früher oder später machen werden.”

 

 

Claudia Lopez Benaiges (28. November 1972 - 11. September 1998)

Claudia war eine chilenische militante Anarchistin, die in der Nacht vom 11. September 1998 in La Pincoya, einem Stadtteil von Santiago de Chile, während einer Demonstration von einem Bullen durch einen Schuss in den Rücken ermordet wurde. Anlass der Demo war der 25. Jahrestag des Militärputsches, durch den Augusto Pinochet für die nächsten 17 Jahre Chile diktatorisch regierte.

Claudia wurde dadurch zu einem Symbol für die junge anarchistische Bewegung. In der Stadt Penco gibt es ein soziales Zentrum, dass nach Claudia Lopez benannt ist.

 

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HAMBACHER FORST: MACHT EUCH BEREIT, RÄUMUNG VERHINDERN

Wir gehen aktuell davon aus, dass es im Forst zwischen dem 22.08. und dem 22.09. zu großen Räumungen kommen kann, bis hin zu einer Räumung der Besetzung. Die größte Stütze dieser Annahmen sind uns zugespielte Informationen, die sich gezielt auf diesen Zeitraum festlegen.

Was lässt uns so sicher sein?
In den vergangen Wochen kam es immer wieder zu Polizeieinsätzen, bei denen auch Kletterpolizist_innen, Grubenwehr und RWE-Personal anwesend waren. Es wurden Koordinaten gesammelt, Baumhäuser abfotografiert und kartiert, sowie so viele Informationen über die Baumhäuser zusammen getragen wie möglich. Deshalb ist davon auszugehen, dass sich die Polizei und RWE einen Überblick der Lage verschafft um dann zeitnah räumen zu können.

Vergangene Polizeieinsätze:
Montag, 30.Juli: Fototour der Polizei im Forst
Montag, 06.August und
Donnerstag, 09.August:
Polizei im Wald

Auch Montag 13. August, sowie tägliche Polizeipräsens am Bahnhof und Tagebauumfeld mit jeweils mehreren Wannen.

Wir brauchen euch jetzt! Die Zeit läuft gerade gegen uns und wir haben noch viel für eine Verhinderung der Räumungen vorzubereiten. Bereitet euch vor, kommt am besten sobald wie möglich in den Wald und sprecht mit eurer Bezugsgruppe, falls ihr eine habt. Egal ob du dich Räumungen direkt in den Weg stellen willst oder dich lieber auf eine Art beteiligst die dich nicht in Gefahr bringt, jede_r kann auf ihre_seine Art helfen. Ihr könnt uns unterstützen, egal ob ihr nur für ein paar Stunden, einige Tage oder die gesamte Rodungssaison da seid.
Ob friedlich oder militant, wichtig ist der Widerstand.
https://hambacherforst.org/blog/2018/08/11/macht-euch-bereit-raeumung-verhindern/

Schreibt der Gefangenen UPIII:
unbekannte Person III / Samantha Hattonen
JVA Köln
Rochusstraße 350
50827 Köln
Deutschland

Bitte schreibt auf englisch oder spendet an
https://abcrhineland.blackblogs.org/

 

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Briefe aus dem Knast von Lisa und Hülya

Brief von Lisa, April 2018, JVA Willich II

Wir haben uns entschieden, diese Geschichte zu veröffentlichen, obwohl es schon über 2 Jahre her
ist. Leider war es meiner mitgefangenen Freundin damals nicht möglich die Geschichte rauszubringen
und auf die Schikanen des Knastes zu reagieren, da sie alleine da stand und vom Knastsystem kalt
gemacht werden sollte. Täglich sterben unzählige Menschen im Knast, sei es mit oder ohne Fremdeinwirkung,
sei es durch „unerklärliche“ Todesfälle oder durch sogenannte Selbstmorde; jedesmal liegt die Hauptverantwortung aber beim Knast und dem Staat, der uns Menschen einsperrt und uns unserer Selbstbestimmung und unserer gegenseitigen Unterstützung beraubt oder berauben will. Wenn sich Gefangene füreinander einsetzen, ihre Menschlichkeit nicht verlieren und die täglichen Schikanen und Ungerechtigkeit nicht einfach zulassen, sondern
sie anprangern und sich gegen den Knast, den Staat und die Justiz stellen, versucht man sie immer
zu isolieren, als „unzurechnungsfähig“ oder „psychisch- Krank“ hinzustellen und kaputt zu machen.

Doch wir werden nicht schweigen oder uns kaputt machen lassen, und ganz besonders diesem menschenfeindlichen
und perfiden-miserablen Knastsystem immer die Stirn bieten!
In Erinnerung an Claudia und alle diejenigen, die den Knast nicht überlebt haben.
Kraft und Solidarität allen, die sich gegen die Ausbeutung, die Unterdrückung und die Herrschaft des Staates und des Knastsystems stellen!

Nieder mit allen Knästen – Freiheit für alle!

 

Brief von Hülya A., JVA Willich II

“2015 kam Claudia nach Köln – Ossendorf in U-Haft ins Haus 10, ich lag auf der Beobachtungszelle 111
und sie kam auf die 112. Sie lag neben mir und wir wurden nach einer Zeit sehr gute Freundinnen, was
es im Knast sehr sehr selten gibt. Sie war seit über 20 Jahren im Methadon Programm und wurde runterdosiert.
Die letzten Wochen war sie garnicht mehr so lebensfreudig wie am Anfang, sie ging auch nicht
mehr in die Freistunde und hat keinen Umschluss mehr mit mir gemacht. Dann kam der 11.01.2016.
Morgens beim Aufschluss um 6:00 Uhr gingen unsere Zellentüren auf. Claudia fragte mich nach Kaffee.
Die Justizbeamtin sagte: „Nein“. Ich konnte sie aber überreden und habe Claudia etwas Kaffee gegeben.
Claudia fragte daraufhin die Beamtin Frau Bürger ganz freundlich, da es ihr nicht gut ging, ob sie dem
Hausmädchen etwas helfen dürfe, um etwas aus der Zelle rauszukommen. Natürlich kam ein direktes
„Nein“. Die Türen wurden wieder zugeschlossen. Claudia rief mich aus dem Fenster. Sie erzählte mir,
dass sie sich gestern versucht hat zu erhängen, aber das Band oder Tuch oder womit sie es auch versucht
hat, wäre gerissen. Es verging am gleichen Morgen etwas Zeit. Ich ging duschen und habe dort ein ganz
komisches Bauchgefühl bekommen. Ich duschte, zog mich an und bin in meine Zelle. Keine Minute
später habe ich eine Polterei gehört. Ich habe, glaube ich, sogar meinen Namen gehört, dachte ich für
einen Moment. Ich bin an mein Fenster und habe zweimal „Claudia“ gerufen. Es kam keine Antwort
von ihr. Da meine Zellentür noch offen war, lief ich raus, klopfte bei ihr, es gab keine Reaktion. Daraufhin
habe ich die Klappe hochgemacht und sah sie mit einem Radiokabel um ihren Hals am Gitter
hängen, an ihrem Zellenfenster. Ich schrie ganz laut: „Sie hängt. Sie hängt.“ Ihre Augen werde ich mein
ganzes Leben nicht vergessen. Der Beamte kam, hat auch die Klappe hochgemacht und schrie laut, er
bräuchte eine Schere. Ich habe gesagt: „Schließen Sie die Tür auf!“ – „Nein“. Bis Frau Bürger mit der
Schere kam, vergingen mindestens 10 Minuten. Die haben die Zellentüre aufgeschlossen, sie raus aus
der Zelle geholt, aber es war viel Zeit vergangen. Ich wollte sie beatmen, doch die Drecksbeamten haben
mich in ihre Zelle geschlossen. Ich konnte alles aus dem Türloch sehen und wusste, dass es zu spät war.
Es kamen irgendwann die Ärzte und nach etwa 15- 20 Minuten wurde sie weggebracht.

Ich hatte tiefe Schuldgefühle und war unter Schock. Die haben alle so getan als wäre nichts gewesen.
Später kamen die restlichen Gefangenen vom Sport wieder. 2 Tage habe ich nicht geredet, beschimpfte
nur die Beamten: „Ihr Schweine! Ihr herzlosen Wichser! Ihr seid Schuld, wenn ihr die Türe vorher
aufgeschlossen hättet, hätte sie es überleben können“. Einzelne Beamte und die Seelsorge versuchten an mich heranzukommen, sagten, dass ich abschließen sollte, aber ich konnte nicht.

Die nächsten Tage vergingen wie im Film. In der Freistunde meinte eine Gefangene nur: „Konnte sie sich nicht nach dem Einkauf umbringen? Sie hatte für mich mit eingekauft.“ Ich hörte es, stand auf, bin auf sie zu und habe auf sie eingeschlagen … mit ganzer Kraft. Der Hausalarm wurde ausgelöst. Die Beamten reagierten direkt, wir wurden auseinander gerissen, ich wurde auf meine Zelle gebracht, habe dort alles um mich herum kaputt geschlagen.
Im tiefsten Herzen erhoffte ich mir, dass Claudia aus dem Koma (in dem sie gelegen hatte) noch erwachen würde, aber die Seelsorge und die Psychologin sagten mir, dass sie es nicht überlebt hatte und die Maschinen abgestellt wurden. Wow, für mich ist die Welt untergegangen!

Später kam Frau Bürger und versuchte mit mir zu reden. Ich sagte ihr, dass sie an allem Schuld sei, dass ich gegen sie aussagen würde und der Staatsanwaltschaft erzählen würde, wie es war. Sie drohte mir, wenn ich das machen würde, werde ich das zu spüren bekommen. Ich lies mich nicht einschüchtern von der scheiss Justiz. Die Staatsanwaltschaft sollte kommen um Spuren sicher zu stellen und ich hätte als Zeugin befragt werden sollen, doch am gleichen Tag an dem sie kommen sollte, wurde mir plötzlich eine Psychose diagnostiziert, ohne dass ich mit Ärzten gesprochen habe. Sie wollten mir Medikamente verschreiben, die ich ablehnte. Die wollten mich foltern, die Drecksjustiz, weil sie wussten, dass ich das ernst meinte. Meine Türe ging auf, ich wurde von mehreren Beamten aufgefordert meinen Haftraum zu verlassen und mit ihnen mitzugehen. Ich weigerte mich und schrie. Die haben sich ihre Handschuhe angezogen, schwarze Lederhandschuhe. Sie hielten mich fest und gaben mir eine Spritze. Ich hatte plötzlich keine Kraft mehr. Ich konnte nicht laufen, bin aufgestanden, aber wieder auf den Boden gefallen. Es war eine Haydolspritze.

Sie haben mich in den Bunker verschleppt, mich ausgezogen, ein Nachthemd angezogen und wie einen Hund hineingeschmissen. Soweit ich mich erinnern kann, als ich meine Augen öffnete, bekam ich große Angst. Ich schrie, dass sie mich herausholen sollten. Es kam keine Reaktion. Die Angst in mir war so groß, ich habe sowas von gelitten. Ich bekam (täglich) nur 2 Scheiben trockenes Brot, wie ein Hund. In dem Moment dachte ich mir: „Das ist die Justiz. Das ist der Staat.“ Ich dachte an die Worte der Beamtin, und dass sie ihre Drohung wahr gemacht hatte.
Ich war 14 Tage ganz alleine im Bunker. Die haben mich mit Medikamenten und Spritzen ruhig gestellt. Ich war machtlos, hilflos. Das sind halt Drecksbeamte. Es hätte nur noch körperliche Gewalt gefehlt. Die Erinnerung für mich ist megakrass und wird mich mein Leben lang nicht loslassen.

Nach 14 Tagen durfte ich raus aus dieser Hölle. Zwei Tage später ging meine Zellentüre auf. Frau Bürger und noch eine Beamtin hielten mir Unterlagen vor, die ich unterschreiben sollte. Ich fragte sie, worum es ginge. Es ging um meine Überweisung in die Psychiatrie Bedburg-Hau. Ich fragte: „Wofür?“ Die wollten mich doch wirklich dazu zwingen, meine Zustimmung dafür zu geben! Ich war mega sprachlos, weigerte mich natürlich und beschimpfte und spuckte Frau Bürger an. Ich dachte mir, sie verdient wirklich den Tod. Erst starb Claudia und weil ich das alles mitbekommen hatte und mich nicht brechen lies, musste ich dafür büßen.

Frau Bürger sagte mir, dass es ein Nachspiel für mich geben, und sie mich anzeigen würde. Ich sagte ihr: „Machen sie, was sie wollen.“ Die JVA Köln – Ossendorf zeigte mich nicht an, nur Frau Bürger. Der Prozess gegen mich wurde fallengelassen, sie haben wohl gemerkt, dass ich im Recht bin und mir alles egal war. Ich habe mich nicht einschüchtern lassen. Das ist die Justiz und die Gerechtigkeit, dass ist der scheiss Staat. Das ist Ossendorf.”

Weitere Briefe und Adressen von Gefangenen findet ihr auf zB. abc-wien.net

 

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unten das statement der betroffenen

Statement der Bewohner*innen des EKHs bezüglich "Auch hier wohnt ein Frauenfeind"

Donnerstagmorgen haben Bewohner*innen ein Graffiti mit der Aussage „Auch hier wohnt ein Frauenfeind“  und „Also here lives a mysoginist“ auf unserer Eingangstür vorgefunden. Da die dazugehörende Mail automatisch im Spamordner gelandet ist, hatten Bewohner*innen (und Gäste und Besucher*innen) zuerst nur das Graffiti gesehen und waren etwas irritiert. Nicht über die grundsätzliche Nachricht, da es in den letzten Jahren immer wieder grenzüberschreitendes Verhalten von Bewohner*innen gab, aber ohne die dazugehörige Email entstand ein großes Fragezeichen.

Einige Personen entschieden sich das Geschriebene zu übermalen. Darauf entstand eine Diskussion und das Graffiti wurde (in anderer Farbe) wieder angebracht.

Wir nehmen den Text sehr ernst und verstehen auch die Beweggründe diesen zu veröffentlichen.
Es ist schade, dass es soweit kommen musste und sich die verantwortliche Person, trotz mehrerer Versuche, ihn auf sein Fehlverhalten aufmerksam zu machen, nicht mit dem eigenen verletzenden Verhalten auseinandergesetzt hat. Wir sind wütend und traurig, dass so ein Scheissverhalten immer wieder passiert bzw. aktiv an den Tag gelegt wird.

Wir sind uns des grundsätzlichen Problems bewusst und es gab und gibt auch immer wieder Versuche und Anläufe damit umzugehen bzw. sind Sexismen auch ein sehr viel diskutiertes Thema in unserem Projekt. Es gibt auch immer wieder ganz praktische Versuche wie die, momentan vierte oder fünfte, Auflage einer kontinuierlich arbeitenden antisexistischen Männer*gruppe. Das bedeutet aber natürlich nicht dass die Teilnahme daran eine Garantie einer tiefergreifenderen Reflexion und Veränderung eines Menschen bzw. dessen Verhalten bedeutet. In den letzten Jahren wurden auch immer wieder antisexistische Workshops angeboten, die Teilnahme ist freiwillig.

Warum wir das sagen? Weil es Versuche und Ansätze einer (kontinuierlichen) Auseinandersetzung mit Sexismen in unserem Haus gibt, die aber in Anbetracht der aktuellen Situation scheinbar nicht ausreichend sind. Außerdem ist es schwer zu erkennen, ob Männer* sich auch innerlich mit Sachen auseinandersetzen oder eben nicht. Weiters verhalten sich Menschen in ihren Beziehungen oft sehr konträr dazu wie sie sich sonst zu Themen wie beispielsweise Sexismus äußern.

Wir versuchen uns grundsätzlich mit der Thematik auseinanderzusetzen und werden es auch weiterversuchen und intensivieren.

Bei den nächsten Punkten geht es um den Umgang in der Vergangenheit bzw. wie wir grundsätzlich mit solchen Fällen umzugehen versuchen:
Grundsätzlich ist es uns sehr wichtig, soweit es uns möglich ist auf die Wünsche einer betroffenen Person einzugehen und diese zu unterstützen! Auch bezogen auf das Thema Rausschmiss oder nicht. Je nach Schwere und Art des Verhaltens und dem Umgang im Nachhinein ist es unter Umständen für Bewohner*innen nicht möglich weiter mit der Person zusammenzuwohnen.
 Damit sich Verhaltensweisen ändern können, muss es eine Auseinandersetzung (mit der gewaltausübenden Person) geben. Dies kann innerhalb des Wohnkollektivs passieren, oder wenn es doch zu einem Rausschmiss kommt, auch danach außerhalb der Wohnstruktur.
Notwendig dafür ist der Willen zur Auseinandersetzung von uns als Bewohner*innen und der gewaltausübenden Person.

Auch uns als Gruppe ist es sehr wichtig, dass solch Verhalten nicht wieder bzw. weiter passiert.
Das Wohnen in Strukturen wie unseren schützt leider nicht vor Scheissverhalten. Sexismen und grenzüberschreitendes Verhalten sind in uns allen, unabhängig ob mensch in einem Hausprojekt, WG oder alleine wohnt.

Wir versuchen Dinge besser zu machen und kontinuierlich an uns zu arbeiten.

Uns ist auch sehr klar, dass es sich jetzt nicht um einen Einzelfall handelt, und wissen auch um die Tendenz, dass dann die gewaltausübende Person als Sündenbock für alles Schlechte herhalten muss. Und sich andere (Männer*) dadurch auf die Schulter klopfen können.

Wir stehen seit der Veröffentlichung in Kontakt mit der Unterstützer*innengruppe und es steht für uns außer Frage die Betroffene zu unterstützen und gemeinsam einen für alle gangbaren Umgang zu finden.

 

Statement der Betroffenen:

Auch hier wohnt ein Frauenfeind ...

Diesen Spruch haben wir in der Nacht auf den 31.10.2019 an die Wand des Ernst Kirchweger Hauses (EKH) gesprüht, um zu warnen und damit auf sexistisches Verhalten aufmerksam zu machen.

Dies soll weder ein diffamierender Akt sein, noch soll damit Rache geübt und ein Rausschmiss provoziert werden. Es geht uns viel mehr darum, eine kritische Auseinandersetzung anzuregen und darauf aufmerksam zu machen, dass mensch sich auch in diesem wie in vielen anderen linken oder anarchistischen Räumen nicht unbedingt sicherer fühlen kann und auf sich aufpassen sollte. So wie wir gegenseitig aufeinander aufpassen sollten.

Ein Cis-Mann, welcher im EKH wohnt, hat sich nun bereits so viele frauenfeindliche, sexistische Aktionen geleistet, dass ich als Betroffene und eine der Personen, die das Graffiti gemalt haben, nicht mehr darüber schweigen möchte. Neben mir sind mir noch andere weiblich gelesene Personen bekannt, die ähnliche Erfahrungen mit ihm gemacht haben. Ich kann hier allerdings nur für mich sprechen. Ich habe mich über einen längeren Zeitraum mit ihm im Rahmen eines irgendwie gearteten sexuellen Verhältnisses getroffen, in dem ich immer wieder erleben musste, wie abwertend, rücksichtslos, sexistisch und übergriffig er sich mir gegenüber verhielt. Dies umfasste sowohl körperlich als auch psychisch belastende Ereignisse sowie eine gewisse herablassende, kleinhaltende, frauenfeindliche Grundhaltung, die bei mir Narben hinterlies.
Da mit der gewaltausübenden Person bereits wiederholt (und meines Wissens nach erfolglos) das Gespräch über sein Verhalten gesucht wurde, wollte ich mit dem Graffiti zunächst einmal in erster Linie ein Gefühl der Selbstermächtigung zurückbekommen und dem Gefühl nachgehen, dass dies sich nunmal richtig und gut anfühlte. Darüber hinaus wurde mit den Bewohner*innen des EKH Kontakt aufgenommen, um zu sehen ob und wie mit dieser Situation umgegangen werden könnte.

Ich hoffe, dass diese Aktion zur Reflexion über sexistisches Verhalten anregt und motiviert, sich dagegen zur wehren.
Sexistisches, frauenfeindliches, übergriffiges Verhalten ist in unserer Community sowie außerhalb nach wie vor weit verbreitet. Setzen wir uns dagegen zur Wehr!

Passt auf euch auf!

Solidarische/subversive Grüße,


Anmerkung: Das orginal Graffiti war eigentlich in einem schönen Lila. Nachdem es allerdings zunächst übermalt wurde, wurde der gleiche Text wieder angebracht (von den Bewohner*innen des Hauses).

English version: https://emrawi.org/?Also-here-lives-a-misogynist-422

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Programm

 

 

Do. 04.04.24 | 20:00
Politbeisl: ex-mačjak talks about anarcha-queer squatting in ljubljana

Vortrag/Infotalk

as a group of anarcha queers we struggle against gentrification by taking up space in the city. we see liberated spaces as a necessity and value them as a political home where we organise, disscuss and pratice anarchy on our own terms and by our own means, without hierarchies and discrimination!

since we see capitalism and fascism as inherently connected to patriarchy, we focus on different topics related to oppressive system and collectivly try to build a feminist alternative. we utilise direct action and reclaim seperatism in the need of seeking out freedom from the state and cops* for ourselves and for others!

squatting now!

*cops as state agents and as societal cop mentality

 

 

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Fr. 05.04.24 Hete // Pipolar Penguins // Deti


Hete dark garage punk | Ravensburg

Deti garage punk | Bratislava

Pipolar Penguins Garage Punk | Wien

 

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Sa. 06.04.24 | 20:00
Soliparty für BUNT - neuer Raum für emanzipatorische Politik in Bratislava

mit

Vent!l | Postpunk Wien

Incriminate | Hc Punk Slovakia

tba.

 

 

 

 

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Do 11.04. | 20:00
Politbeisl: The Feminist on Cellblock Y

„Wir können unser schädliches Verhalten nicht in Frage stellen, ohne das Patriarchat herauszufordern“. Ein Zitat von Reseda, verurteilt wegen bewaffnetem Raubüberfall. „The Feminist on Cellblock Y“ ist ein Dokumentarfilm der sich innerhalb vom Männerknast, kritisch mit dem Patriarchat und der Männlichkeit auseinandersetzt. Es bildet sich eine feministische Bewegung im Männerknast in Soledad, Kalifornien.

Wir laden zum gemeinsamen Doku-Schauen ein und wollen danach noch gerne drüber diskutieren.

Essen ab 20 Uhr, Filmstart pünktlich um 20:30 Uhr.
Doku, 2018, ca. 75 Minuten, englisch mit englischen Untertiteln

__________________

"We cannot question our harmful behavior without challenging the patriarchy". A quote from Reseda, convicted of armed robbery. "The Feminist on Cellblock Y" is a documentary that takes a critical look at patriarchy and masculinity within the men's prison. A feminist movement is forming in the men's prison in Soledad, California.

We invite you to watch the documentary together and would like to discuss it afterwards.

Food from 8 pm, movie starts promptly at 8:30 pm.
Documentary, 2018, approx. 75 minutes, English with English subtitles

 

 

 


 

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Fr 12.04. | 21:00
Doku & Diskussion: „Raus aus der Stadt“

We are screening our 2023 documentary about the cultural and political landscape of the two Salzburger districts Maxglan and Riedenburg. It’s called „Raus aus der Stadt“ and deals with the politics of Space that bring young People to leave the City. And the people that stay in Salzburg and try to make a difference through sub culture and activism.

 

 

 

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13.04. (konzert)

MORWAN (kiyv) + ZACK ZACK ZACK (vienna)

https://morwan.bandcamp.com/music
https://zackzackzack.bandcamp.com/music

 

 

 

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Do. 18.04. | 20:00
Politbeisl: Pansy Division: Life in a Gay Rock Band

"Pansy Division, unbestreitbar eine der wichtigsten und einflussreichsten schwulen Musikgruppen der letzten zwanzig Jahre, leistete Pionierarbeit für das "Queercore"-Genre, lange bevor sich andere schwule Musiker trauten, sich zu outen, und ohne Unterstützung durch große Plattenfirmen oder Mainstream-Radio-Airplay. Unter Verwendung von Original- und Archivmaterial, das mehr als fünfzehn Jahre als Gruppe umfasst, zeigt Pansy Division: Life in a Gay Rock Band ist ein rasanter, intimer und humorvoller Bericht über eine der furchtlosesten Bands der Rockgeschichte. [...]" (Michael Carmona)

Doku, 2008, 84 min. englisch

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Undeniably one of the most important and influential gay music acts in the last twenty years, Pansy Division pioneered the "queercore" genre long before other gay musicians had the confidence to come out of the closet, and without major record label support or mainstream radio airplay. Using original and archive footage and covering over fifteen years as a group, Pansy Division: Life in a Gay Rock Band is a fast-paced, intimate and humorous account of one of rock's most fearless acts.

Documentary, 2008, 84 min. english

 

 

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So 21.04. | 15:00

Buchvorstellung: Casa Encantada (Enchanted House) – Portrait of the struggle for housing in Belo Horizonte during the pandemic

 

The book “Casa Encantada (Enchanted House) – Portrait of the struggle for housing in Belo Horizonte during the pandemic” presents illustrations, photographs, and interviews with squatters from Belo Horizonte in 2022 and 2023. Two Brazilian organizers and squatters document nearly 20 abandoned houses in the center of the state of Minas Gerais that have been transformed into social and cultural spaces for people who were homeless and particularly vulnerable during the pandemic.

During the discussion, the 3 individuals from the Kasa Invisível squat will delve into the contexts of the squatting movement and the struggle for land and living spaces in Belo Horizonte. The city is home to at least 100,000 people living in squatted buildings, houses, or territories and hosts one of the largest land conflicts in Latin America. The discussion aims to foster international connections and solidarity.

The event will be in English. Flüsterübersetzung auf Deutsch nach Bedarf.

 

 

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Do 25.04. | 20:00
PolitbeislVortrag: Geschichte der anarchistischen Bewegung im Österreich des 19. Jahrhunderts

Im 19. Jahrhundert liegen die Anfänge der anarchistischen Bewegung in Österreich vergraben. In dieser Veranstaltung wird es um diese Anfänge gehen und in diesem Zusammenhang um die Konflikte mit der Sozialdemokratie, die Verfolgung durch den Staat, die illegale Presse und Agitation, das Konzept der „Propaganda der Tat" und die allgemeinen Entwicklungen der 1880er und 90er Jahre, wenn notwendig, auch über den österreichischen Kontext hinaus.

auf deutsch, englische Flüsterübersetzung möglich

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Infotalk: History of the anarchist movement in 19th century Austria

The beginnings of the anarchist movement in Austria lie buried in the 19th century. This event will focus on these beginnings and, in this context, on the conflicts with social democracy, persecution by the state, the illegal press and agitation, the concept of "propaganda of the deed" and the general developments of the 1880s and 90s, if necessary also beyond the Austrian context.

in German, English whispered translation possible

 

 

 

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Fr 26.04. | 19:30
DIY Punk Beisl: Soli fürs Anarchistische Radio Wien mit SHOK GÜZEL // THE SNUB // KOBRA SÜD // CALORIS IMPACT.

Jeden letzten Freitag im Monat gibt's Soli-Party vom DIY PunkBeisl. Dieses Mal mit Mukke von

SHOK GÜZEL punk hardcore, Rhein-Main/ Berlin

THE SNUB hc punk, graz

KOBRA SÜD hc punk grind, graz

CALORIS IMPACT hc punk, graz

Alle Einnahmen gehen dieses Mal ans A-Radio Wien. Was die genau machen, werden ihr vor Ort erfahren. Kommt also nicht zu spät! Wir starten um 19:30 Uhr mit dem Info-Stuff.

Du findest Punk und DIY geil und wolltest mal selbst veranstalten und mitentscheiden? Wir sind ein offenes Kollektiv und möchten einen Raum nach unseren Wünschen gestalten - möglichst frei von Diskriminierung und Unterdrückung! Hast du Bock mitzumachen? Quatsch die Leute hinter der Bar oder beim Eintritt an!

Für selbstorganisierte Räume frei von Profitgier und Autorität!

 

 

 

 

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So. 05.05. Public Serpents // Verklärungsnot // Bipolar Penguins

 

Public Serpents (ska-core, New Jersey)

Verklärungsnot (Punk, Wien) 

Bipolar Penguines (Grunge-Punk, Wien) 

 

 

 

 

 

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"Bleiberecht für alle,
jetzt sofort"



 

 

 

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Solidarische Grüße vom EKH an die Besetzung im Hambacher Forst!

Das Ernst-Kirchweger-Haus Wien sendet solidarische Grüße an die Besetzer_innen und alle, die gegen die Räumung Widerstand leisten!
Seit Donnerstag (13.9.18) versuchen Einsatzkräfte der Polizei die Wald- und Wiesenbesetzung zu räumen. Die Polizeigewalt ist enorm und die Zerstörung durch den Energiekonzern RWE unermesslich!
RWE betreibt unter anderem den Braunkohletagebau Hambach in Deutschland und damit ein dreckiges Geschäft der Umweltzerstörung, Verdrängung und Ausbeutung. Bei besagtem Tagebau handelt es sich um ein riesiges Loch im Boden mit ca. 40km Umfang, für welches in den vergangenen vier Jahrzehnten u.a. Dörfer, Äcker, Tiere, sowie fast der gesamte Hambacher Forst weichen mussten. Der Rest des Waldes wurde vor mehreren Jahren besetzt, um die Abholzung zu verhindern. Wohl waren diese Besetzungen, die auch immer wieder geräumt wurden, ein großer Dorn im Auge von RWE und nun hat es der Konzern geschafft die Politik auf seine Seite zu ziehen und einen Räumungsbescheid durch das Bauministerium zu ergattern. Mehr als 30 Baumhäuser und die kleinen Dörfer, die im Wald aufgebaut wurden, werden geräumt. Der Rest des Waldes, von dem nach der Räumung vermutlich nicht mehr so viel übrig sein wird, wird danach von RWE gerodet.
Es ist wie immer: Macht und Profit vor Umwelt und Gerechtigkeit.

Der Kampf gegen Umweltzerstörung muss überall sichtbar sein!
Solidarität mit den Besetzer_innen!
Gegen RWE, gegen Polizei und Politik!

HAMBACHER FORST BLEIBT!!!